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AutorenbildJulian Maly

Schon mal an eine 70h-Woche in Präsenz gedacht?

Gleich vorweg: New Work Apostel sollten das Folgende auf jeden Fall auch lesen. Ich bin selbst in den meisten Fällen ein Verfechter von Hybrid Work und einer ausgeglichenen Balance zwischen Arbeit, Privatem und Regeneration.


Es gibt allerdings Situationen und Konstellationen, in denen eine 4-Tage-Woche mit Remote Work Modell zwar funktionieren würde und angenehm wäre, allerdings auch anmutet wie „Perlen vor die Säue“ zu werfen.


Stellen Sie sich beispielsweise folgende Rahmenbedingungen vor:

  • Sie sind jung, ungebunden und neu in einer Stadt.

  • Sie suchen nach einem idealen Karrierestart, bei dem Sie Ihr durch Ausbildung und Praktika gesammeltes theoretisches Know-how einbringen und challengen können.

  • Sie sind gesund, fühlen sich unausgelastet und brennen darauf, ausgefüllte Tage zu haben.

  • Ihr Lernwille und Ihre Aufnahmefähigkeit sind überdurchschnittlich.

  • Sie erhalten die Chance, zum Einstieg in eine interessante Company, deren Geschäftsfeld Ihren Interessen entspricht.

  • Sie identifizieren sich mit Erfolgsorientierung, Entrepreneurship und haben allgemein hohe Ansprüche an Ihr berufliches und folglich auch privates Leben.

Wenn diese Punkte zum Großteil auf Sie zutreffen, sollten Sie ernsthaft überlegen, ob Sie (zumindest für einige Jahre) den beruflichen Part Ihres Lebens in den Vordergrund stellen. Wie das?

  • Arbeiten Sie nicht nur effizienter als andere, sondern auch ein Mehr an Stunden. Gewisse Lektionen lernt man am Beginn seiner Laufbahn vor allem durch Repetition. Je öfter man etwas tut, desto besser wird man darin.

  • Arbeiten Sie Großteils vor Ort in Präsenz im Büro mit anderen zusammen. Ihre Lernkurve wird ungleich höher sein, wenn Sie nicht nur in vereinbarten Meetings, sondern zwischen Tür und Angel situativ Informationen und Abläufe aufschnappen

  • Delegieren Sie wenig und lernen Sie die Details Ihres Business kennen. Etwas von der Pike auf gelernt zu haben, bringt ungleich mehr Verständnis auch später an der Spitze der Pyramide.

  • Fordern Sie sich über Ihr konkretes Aufgabengebiet hinaus ein. Wenn die Basics erledigt sind, investieren Sie freiwillig Mehrstunden und erhalten Sie damit ein unbezahlbares Job Enrichment um Bereiche, deren Verantwortung sonst anderen übertragen werden würde.

  • Üben Sie Belohnungsverzicht. Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen. In einigen Jahren werden Sie ein Vielfaches von dem zurückbekommen, was Sie jetzt investieren.

Warum schreibe ich das alles auf? Weil ich manchmal den Eindruck habe, dass Nachwuchstalente mit Ambition und Potential von der Welle der „New Work“ davon abgehalten werden, ihrem Instinkt nachzugehen. Studien zufolge fühlen sich ca. 5-10% der Berufseinsteiger in ihren ersten Jahren unterfordert, unternehmen aber nichts dagegen, weil es der New Work konformen Einstellung der Peergroup widersprechen würde.


Und selbstverständlich bin ich dafür, dass man über seine Lebensarbeitszeit hinweg ein ausgewogenes und gesundes Verhältnis zwischen Business und Recovery anstreben sollte. Und doch gibt es Phasen, in denen das eine oder das andere im Vordergrund stehen kann. Die Nachfrage nach Mitarbeitern, die in Schlüsselpositionen zum Mehrleister werden möchten, gibt es in Unternehmen nach wie vor. Und im Gegensatz zu vergangenen Jahren kann man in der New Work Era damit auch für seine eigene Karriere im Vergleich zu "Mitbewerbern" einen wesentlichen Unterschied erreichen.



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