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AutorenbildPhilipp Rahofer

Muss Deutsch wirklich sein?

Diese Frage wird im mittelständischen Unternehmensumfeld nach wie vor oft ignoriert, umschifft oder dogmatisch bejaht. Dabei wäre (ein bisschen) mehr Flexibilität bei den sprachlichen Anforderungen an Fachkräfte ein echter Gamechanger, um auf einen breiteren internationalen Talentpool effektiv zugreifen zu können. Vergleicht man die DACH-Region mit Ländern wie den Niederlanden, zeigt sich ein interessanter Kontrast. In den Niederlanden ist Englisch in der Geschäftswelt weit verbreitet. Dies führt zu einer größeren Innovationsfähigkeit und einer stärkeren internationalen Wettbewerbsposition.



Herausforderungen bei der Implementierung von Sprachflexibilität


Die Einführung von Mehrsprachigkeit am Arbeitsplatz geht natürlich mit gravierenden Herausforderungen einher:


  • Kosten für Sprachtraining: Die Bereitstellung von Sprachschulungen für Mitarbeiter ist eine nicht zu unterschätzende finanzielle Investition.

  • Kulturelle Integration: Mit Unterschieden in der Sprache gehen oft kulturelle Unterschiede in Arbeitsstilen und Kommunikationsmustern einher, diese müssen aktiv gemanaged werden.

  • Interne Akzeptanz: Es kann internen Widerstand gegen die Änderung der Arbeitssprache geben, vor allem wenn dies als eine Abkehr von traditionellen Mustern gesehen wird.

Diese Herausforderungen erfordern eine sorgfältige Planung und Umsetzung. Unternehmen müssen klare Ziele setzen und sowohl die kurzfristigen als auch langfristigen Vorteile einer diversen und mehrsprachigen Belegschaft kommunizieren.

Potenzielle Lösungsansätze


  • Förderung von Sprachkursen: Subventionierte oder firmeninterne Sprachkurse können helfen, die Sprachbarrieren zu minimieren. Es gibt dazu auch institutionelle Unterstützung.

  • Flexible Sprachpolitik: Die Einführung von Englisch als zusätzliche Geschäftssprache könnte die Integration erleichtern.

  • Kulturelle Sensibilisierungsschulungen: Schulungen zur Förderung der interkulturellen Kompetenz aller Mitarbeiter verbessern das Verständnis und die Zusammenarbeit im Team (nicht nur über Sprachgrenzen hinweg!).


In den allermeisten Fällen wird die Abwägung klar für eine Flexibilisierung der Sprachkriterien für Mitarbeiter ausfallen. Zu groß sind die Opportunitätskosten langer Vakanzen von Schlüsselpositionen bzw. die verminderte Leistungsfähigkeit aufgrund einer ausgedünnten sowie überlasteten Workforce.



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