Der Titel dieses Blogposts stammt von Johanna Erdtmann und trifft auch im Jahr 2022 in Bezug auf die Outfit-Wahl nicht nur im privaten, sondern auch im beruflichen Kontext zu - und ganz besonders in einer Bewerbungssituation.
Die Gratwanderung liegt grob gesagt auch in post-pandemischen Zeiten darin, ein authentisches Bild von sich selbst zu vermitteln, sich bestmöglich zu präsentieren und dennoch nicht der Versuchung zu erliegen, durch das Outfit überzeugen zu wollen - abgesehen davon, dass dies recht rasch zu selbstverliebt wirken kann, sollten ohnehin Erfahrung und Skills im Fokus stehen. Der Trend geht in Bezug auf Büroadjustierung eher in Richtung legere Kleidung – auch beim Bewerbungsgespräch. In den Büros sieht man kaum noch Anzügen oder gar Krawatten. Einen genau definierten Dresscode gibt es längst nicht mehr, in vielen Büros wurde der “Casual Friday” zur täglichen Norm. Und daran sollte man sich auch als Kandidat:in orientieren.
Bei der Outfitwahl für ein Bewerbungsgespräch kommt es - neben der eigenen Persönlichkeit und wie man diese präsentieren will - natürlich nach wie vor auf die jeweilige Branche und auf den angestrebten Job an. Bei eher konservativen Branchen, wie Banken, Versicherungen oder den Big Five liegt man mit einem klassischen Anzug oder Kostüm jedenfalls nach wie vor nicht falsch. Klar ist, dass in Führungspositionen das äußere Erscheinungsbild bereits beim Bewerbungsgespräch den richtigen Mix aus modernem Leadership und Autorität ausstrahlen sollte. In der Kreativbranche oder bei kleinen Unternehmen wäre ein zu steifes Outfit – unabhängig von der Position – hingegen ein Fauxpas. Dort ist beispielsweise eine dunkle Hose mit Hemd oder Bluse ausreichend formell und immer eine gute Wahl. Sich vorab auf der Unternehmenswebseite über die Corporate Culture zu informieren und das Outfit danach anzupassen ist definitiv kein Fehler. Gerade bei jungen Unternehmen oder Start-Ups punktet man mit legererer Kleidung und einem lockeren Auftreten. Übrigens ist es grundsätzlich gleich, ob das Bewerbungsgespräch online oder per Videocall stattfindet. Bei einem Online-Meeting sollte man ebenfalls das tragen, was man auch normalerweise bei einem Kennenlernen vor Ort anziehen würde. Vorsicht gilt trotzdem bei einer zu starken oder schwachen Beleuchtung; so kann ein helles Outfit vor einem weißen Hintergrund unpassend oder einfach schlecht sichtbar sein. In jedem Fall schadet es nicht, das Outfit vor der Kamera zu testen. Weder online noch bei einem persönlichen Vorstellungsgespräch kommen zu stark ablenkende Outfits gut an – und als Bewerber:in sollte man sich auf jeden Fall in diesem wohlfühlen. „Musts“ sind neben der richtigen Kleidungswahl selbstverständlich gepflegte Fingernägel, frisiertes Haar und unbedingt ein eher dezentes Make-Up. Es gilt, sich nicht zu verkleiden, sondern sich selbst zu verkörpern. Die Farbe des Outfits sollte zum Typ passen und man sollte diese eher gedeckt als knallig halten. Accessoires wie eine dünne Kette oder dezente Ohrringe sind Schmuck, mit denen man in vielen Branchen auf jeden Fall richtig liegt. Auch Uhren sind in Ordnung, diese sollten aber auch nicht der Vordergrund des Gesprächs sein, aus diesem Grund wird von sehr teuren Markenuhren eher abgeraten, weil diese, auch wenn man sie sich hart erspart hat und darauf stolz ist, ein ungewolltes Bild der Persönlichkeit wiedergeben könnten. Vorsicht gilt auch bei Piercings, wenn man sich unsicher ist, lieber vor dem Gespräch entfernen. Ein ganzheitlich gepflegtes Erscheinungsbild rundet das eigene Selbstbild ab und verstärkt – neben Pünktlichkeit, guter Vorbereitung und einer offenen Kommunikation – einen ersten positiven Eindruck.
Abschließend kann man sagen, dass das passendes Outfit Kompetenzen und Persönlichkeit optimal unterstreichen sollte, diese aber auf jeden Fall im Vordergrund bleiben müssen. Informationen vorab einzuholen, das Outfit am Vortag vorzubereiten, zu bügeln und z.b. auf Flecken zu kontrollieren, ist auf alle Fälle wichtig – damit auch wirklich nichts schief gehen kann.
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