Er ist keine Seltenheit mehr: Der Jobwechsel in ein anderes Land - innerhalb des Unternehmens. Nachfolgend erfahren Sie, welche Vorteile eine interne Expatriation für den Arbeitgeber bietet, welche Benefits damit für den Arbeitnehmer einhergehen und was es zu beachten gilt.
Ist es für den Arbeitgeber aufgrund seiner Unternehmensstruktur (Größe, Niederlassungen, Jobprofile) möglich, einen (temporären) Wechsel ins Ausland zu offerieren, so bringt das folgende Vorteile mit sich:
Gesteigerte Attraktivität als Arbeitgeber
Vor allem (potentielle) Führungskräfte, aber auch Fachkräfte hegen oft den Wunsch nach einer beruflichen Station im Ausland. Wird diese Möglichkeit gegeben, gelingt es dem Unternehmen damit „zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen“. Einerseits erleichtert es ein Auslandsaufenthalt (oft verbunden mit einem Karriereschritt) motivierte und engagierte Mitarbeiter zu finden, zu fördern und zu halten, andererseits unterstützt der Wechsel über Ländergrenzen hinweg den Wissenstransfer innerhalb der Organisation und somit deren Weiterentwicklung.
Länderübergreifender Wissenstransfer
In unserer Wissensgesellschaft sind Spezial-Know-how und dessen Vernetzung die Kronjuwelen eines jeden Unternehmens. Unabhängig davon, ob die Kernziele darin liegen, in neue Märkte zu expandieren, Strukturen zu etablieren, Projekte zu initiieren oder seit langem offene Positionen zu besetzen, der Arbeitgeber profitiert jedenfalls von Arbeitnehmern, die sich bereits innerhalb der Organisation beweisen konnten, gefestigt sind und das notwendige Wissen über Länderstrukturen hinweg einfließen lassen bzw. weitergeben können. Mitarbeiter können zudem wertvolle Erfahrungen sammeln, die aufgrund der Kultur, Marktsituation oder Rahmenbedingungen im Heimatland nicht möglich gewesen wären, und ihre Fähigkeiten und Kenntnisse weiter ausbauen.
Langfristige Mitarbeiterbindung
Arbeitnehmer, denen ein beruflicher Auslandaufenthalt von Bedeutung ist, und eine Auslandserfahrung zu Teil wurde, fühlen sich vom Arbeitgeber wertgeschätzt und wahrgenommen. Dadurch steigt die Loyalität des Mitarbeiters dem Unternehmen gegenüber.
Abmilderung des Fachkräftemangels
Oftmals ist es durch cross-border-Besetzungen möglich, dem Mangel an bestimmten Fachkräften entgegenzuwirken und so das vorhandene Potential im Unternehmen voll auszuschöpfen. Bestehende Mitarbeiter kennen zudem die Organisation und können sich so rasch einbringen.
Der Arbeitnehmer sieht natürlich auch seine Vorteile in einem Auslandsaufenthalt, zu denen zählen:
Aufstieg auf der Karriereleiter
Oftmals ist der Schritt ins Ausland mit einem Karrieresprung in dem jeweiligen Land verbunden oder aber auch als letzter Schritt in einem Prozess zu verstehen, der bei der Rückkehr ins Heimatland mit einer Beförderung finalisiert wird. Generell wird Berufserfahrung im Ausland sehr gerne gesehen und kann oftmals als „Türöffner“ fungieren.
Verantwortung der Organisation und sich selbst gegenüber
Die Verantwortung aufgrund einer (neuen) Führungsrolle, oder aber auch die Verantwortung sich selbst gegenüber, sich in einem neuen Land zurechtfinden, beweisen zu müssen und sich so auch persönlich weiterzuentwickeln kann durchaus einen Motivationsgrund für einen Wechsel ins Ausland darstellen.
Interkulturelle Kompetenz/Persönlichkeitsentwicklung
Jedes Land hat seine eigene Kultur, Wertvorstellungen, Mentalität, Sitten und Bräuche. Das Verständnis dafür und der richtige Umgang damit sind elementar um sozial integriert und damit auch im beruflichen Kontext langfristig erfolgreich zu sein. Durch das Erlernen des „richtigen Umgangs“ mit diesen Unterschieden kommt es auch zu einer persönlichen Weiterentwicklung.
Attraktivität des Landes
Weiße Strände, mildes Klima oder ein „Winter-Wonderland“ - nicht nur diese Dinge bestimmen die Attraktivität eines Landes. Die Möglichkeit, eine weitere Sprache zu üben, die vorherrschende Mentalität, aber auch - im Falle einer Relocation mit Familie - spielt das bestehende Gesundheits- und Bildungssystem im jeweiligen Land eine große Rolle.
Monetäre Anreize
In aller Regel ist der Ruf aus dem Ausland sehr lukrativ. Arbeitgeber sind bedacht darauf, attraktive Rahmenbedingungen (vor allem auch Fringe Benefits) zu schaffen, um den Wechsel für den Arbeitnehmer attraktiv und möglichst angenehm zu gestalten.
Was es zu beachten gilt:
Ist die Auslandserfahrung doch eine sehr bereichernde, so gehört dieser Step über die landes- und vielleicht auch über seine eigenen bisherigen Grenzen hinaus sehr gut geplant. Arbeitgeber wissen um die Komplexität und unterstützen in aller Regel sehr, wenn es um die Erlangung eines Visums, der Suche eines Eigenheims, den Abbau von Sprachbarrieren und die Integration in die Arbeitsgemeinschaft geht.
Als Arbeitnehmer ist man dennoch dazu angehalten, sich gut über das Zielland zu informieren und sich bestmöglich auf das Erlebnis „working abroad“ und die damit verbundenen individuellen Herausforderungen (Kulturunterschiede, sprachliche Barrieren,… ) vorzubereiten. Ist dies getan, steht einer spannenden und bereichernden Erfahrung nichts im Wege…
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