Der Beruf des Headhunters ist für viele nach wie vor schwer greifbar. Wie gelingt es, die besten Talente für anspruchsvolle Positionen zu gewinnen? Und was macht den Alltag eines Headhunters aus? In diesem Blogbeitrag nehme ich dich mit durch einen „typischen“ Tag eines Headhunters – den es genau so eigentlich nie zweimal gibt ;-)
5.30 Uhr
Beim Frühstückskaffee checke ich aktuelle Mails und schreibe erste Whatsapp-Nachrichten, in denen ich wichtige Infos für den Tag teile, damit auch andere einen Informationsvorsprung haben.
6.15 Uhr
Am Weg in die Innenstadt höre ich gerne aktuelle Podcasts. Das bringt mich auf den neuesten Stand. Oft schweife ich gedanklich ab und beschäftige mich bereits mit den ersten Tasks des Tages.
7.00 Uhr
Wie es sich für einen Morgenmensch gehört, bin ich bei der Tennissession (2 mal pro Woche) voll da. Für einen Espresso mit einem meiner Tennispartner ist danach noch Zeit, bevor es schnurstracks ins Büro geht. Ein bis zwei wichtige Telefonate werden am Weg erledigt.
9.00 Uhr
Recruiting ist ein Handwerkszeug. Planung ist alles. Die erste halbe Stunde im Büro verbringe ich oft mit einer kurzen Analyse: Welche Kandidaten stehen im Fokus? Welche Kundenprojekte haben heute Priorität? Ein Blick auf die Pipeline – offene Positionen, aktive Gespräche und anstehende Deadlines – hilft, den Tag zu strukturieren. Zweiter Kaffee.
9.30 Uhr
Jour Fixe mit dem Team. Aktuelle Prioritäten werden besprochen und Aufgaben verteilt. Ich versuche, in aller Kürze Input zu den Herausforderungen des Tages zu geben.
10.00 Uhr
Deep Dive in die Kandidatenrecherche für dringende Projekte. Datenbank, LinkedIn, Netzwerk. Alles, was hilft, ist dabei. Besonders vielversprechende Profile kontaktiere ich direkt. Input geht raus an meine Mitarbeiter mit Vorschlägen zur Kalibrierung der Suchen.
11.00 Uhr
Überarbeitung einer Ausschreibung, weil der Rücklauf nicht ideal ist. Kreativität und Zielgruppendenken sind gefragt. Rücksprache mit dem Auftraggeber und Weitergabe der Änderungen, damit diese asap online gehen.
11.30 Uhr
Vorbereitung auf die Meetings am Nachmittag. Ich erwarte einen langjährigen Kunden, daher geht das recht schnell. Meine Kollegin bereitet den Meetingraum und notwendige Unterlagen vor. Da ich nicht der große Mittagesser bin, nebenbei ein Joghurt.
12.00 Uhr
Während ich auf das Eintreffen der Kunden und des ersten Kandidaten warte, checke ich LinkedIn und netzwerke ein bisschen. Ein wichtiges Telefonat schiebt sich dazwischen, in dem es um ein Vertragsangebot an den Wunschkandidaten eines anderen Kunden geht. Check, sieht gut aus. Info an unseren Auftraggeber ist raus.
12.30 Uhr
Der Gesprächsreigen beginnt. Heute steht die Präsentation von drei Shortlist-Kandidaten im Stundentakt am Plan. Ich moderiere und mache Notizen, die ich später stichwortartig in unser CRM übertrage.
15.30 Uhr
Nachbesprechung mit meinem Auftraggeber. Festlegen und Dokumentation weiterer Vorgehensweise.
16.00 Uhr
Kaffee. Ein Sandwich zur Jause. Nebenbei Mails checken und Prioritäten aktualisieren. Finalisierung eines bereits vorbereiteten Kandidatenberichtes.
17.00 Uhr
Treffen mit einer Kandidatin in einem Café nebenan. Grüner Tee, zur Abwechslung. Ich präsentiere ein Jobangebot und gehe in Vorleistung, da wir aktiv auf die Kandidatin zugegangen sind. Sukkus: Sie überschläft das Angebot und gibt Bescheid. Kurze Doku am Weg zurück ins Büro und Reminder erstellt, um in zwei Tagen nachzufragen.
18.30 Uhr
Check der Pipeline an potentiellen Neukunden. Ein kurzer Anruf, um den aktuellen Stand eines geplanten Projektes zu hinterfragen. Doku.
19.30 Uhr
Projektcontrolling. Rechnungslegung anstoßen.
20.00 Uhr
Raus aus dem Büro und ein paar Minuten zu spät zu einem privaten Dinner. Letzte Wahtsapp-Nachrichten und gedanklicher Recap des Tages. Ein paar To-Dos ins Handy klopfen.
20.30 Uhr
Abschalten beim Gespräch mit Freunden. Guess what: Ganz ohne berufliche Themen geht es auch hier nicht ;-)
Headhunting ist weit mehr als reines Recruiting. Es ist ein Beruf, der Menschenkenntnis, Kommunikationsstärke und Durchhaltevermögen erfordert. Der Reiz liegt in der Vielfalt: Kein Tag ist wie der andere. Die besten Talente zu finden und zu gewinnen, ist herausfordernd, vor allem in hochkompetitiven Märkten. Rückschläge sind vorprogrammiert. Überraschungen nie ausgeschlossen. Doch genau das macht den Job erfüllend.
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